Zum Gedichtband dem fahrenden Wald
Eine Reise ins Burgenland im Jänner 1994:
Spröde und neblig und dennoch
Das Burgenland wie man es liebt
Die Gedichte von Hubert Theler sind Wortspiele,
oft innerhalb eines Wortes.
Klammern verweisen auf seine übliche Leseart,
spinnen es spielerisch weiter
und fügen neue Bedeutungen hinzu.
Wenn das Wort nicht im herkömmlichen Sinn erzählt,
benötigt es einen gewissen Leerraum,
um ein Assoziationsfeld zuzulassen.
Schafft man diesen Bedeutungsraum,
kann es seinen lautmalerischen, spielerischen
und inhaltlichen Facetten empfunden werden.
In der Herauslösung des Wortes
aus dem Verbund des Satzes,
aus der Alltagssituation,
wird es eigenständig, zum Objekt –
vermag seine Aura zu entfalten.
Den Wortfindungen (des Wortkünstlers)
werden Wortbilder (der Schriftkünstlerin)
hinzugefügt.
Die Schriftkünstlerin
verleiht dem Text eine visuelle Dimension,
einen bestimmten Rhythmus,
Ausdrucks- und Aussagewert.
Unter- und Oberlängen weisen in die Ferne,
in die Höhe, bemächtigen sich des Umfeldes –
Ausholend, die Freiheit heraufbeschwörend
Oder zusammenhängend wie ein Zaun.
Dr. Anna-Maria Eder